Bereits Ende Oktober 2023 trafen sich Entwickler, Manager und Führungskräfte auf Amerikas größter Lerntechnologie-Konferenz DevLearn in Las Vegas, die in diesem Jahr ganz unter dem Zeichen von KI stand. Hier sind die wichtigsten Trends für Sie zusammengefasst. Learning-Experte Alois Krtil, CTO von PINKTUM, ordnet ihre Relevanz für den deutschen Markt ein.
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Trend 1: KI misst den Lernerfolg
Amerikanische Lernplattform implementieren zunehmend Tools, welche den Fortschritt der Lernenden auf dem Weg zu festgelegten Zielen messen (Objectives & Key Results, OKR) und diesen Fortschritt transparent machen. Abteilungen und Mitarbeitende erkennen also, ob sie mit ihren Lernprogrammen auf Kurs sind und die gewünschten Ziele erreichen.
Alois Krtil: „Dieser Trend wird sich weiter ausbreiten. Es wird jedoch auch eine Gegenbewegung geben, da traditionelle KPIs nicht immer nachhaltigen Erfolg garantieren. Bei PINKTUM können wir zum Beispiel quizartige Testfragen verwenden, aber eine KI-gestützte Lösung, die individuelle Lernerfolge ermittelt, ist die Zukunft.“
Trend 2: Lernanreize werden wichtiger
Lernen muss immer ansprechender werden – von der Oberfläche bis zum Lernerlebnis. KI soll dabei helfen, das User Interface (UI) und die User Experience (UX) zu verbessern. Dabei steht im Vordergrund, Lernende zum Lernen und Dranbleiben zu animieren. Viele Anbieter integrieren Spiele und Challenges und greifen Mechanismen von Social Media auf, darunter Streaks und Animationen.
Alois Krtil: „Unternehmen stehen derzeit unter großem Druck, ihre Mitarbeiter auf Veränderungen vorzubereiten und müssen neue Lernanreize schaffen. Dieser Trend wird auch in Deutschland relevant sein. Bei PINKTUM ist gute Bedienbarkeit wichtig, aber es geht zunehmend um individuelle Anreize für spezifische Lerntypen.“
Trend 3: Lernen wird individueller und kleinteiliger
Komplexe Lerninhalte werden in Häppchen unterteilt und auf individuelle Anforderungen zugeschnitten. Damit wird berücksichtigt, dass sich Menschen immer kürzer konzentrieren und unterschiedliche Lerntypen sind.
Alois Krtil: „Individualisierung und Methodenvielfalt sind weltweit die wichtigsten Trends, aber auch die anspruchsvollsten in der Umsetzung. Bei PINKTUM nutzen wir ein eigens entwickeltes, wissenschaftlich fundiertes Analysetool zur Identifikation des persönlichen Lernbedarfs und individueller Entwicklungsfelder. Sobald diese identifiziert sind, fokussieren wir auf den gezielten, zeitlich abgestimmten Einsatz verschiedener Lehrmethoden. Der richtige Mix aus Wissenstransfer, Übung und Wiederholung ist entscheidend. Wir sind in diesem spannenden Feld sowohl technisch als auch methodisch weit fortgeschritten und glauben, dass hier die Zukunft des Lernens liegt.“
Trend 4: KI sorgt für kostengünstige Aktualisierung des Contents
Las Vegas zeigte eine starke Nachfrage nach schnellen und kostengünstigen Möglichkeiten zur Aktualisierung der Lerninhalte. Müssen beispielsweise Sequenzen in einem Video verändert werden, spricht ein KI-Avatar des echten Sprechers die neuen Sequenzen. Anstatt das ganze Video neu zu drehen, wird nur der betreffende Abschnitt ausgetauscht.
Alois Krtil: „Auf dem deutschen Markt gibt es derzeit wenig Akzeptanz für KI-generierte Avatare zur Vermittlung von Lerninhalten. Deshalb nutzen wir professionelle Schauspieler für unsere Videomodule und achten auf kulturelle Passung. Sogar Untertitel und Voiceovers stoßen oft auf Widerstand, was auch ein kulturelles Thema ist. Ich bin jedoch überzeugt, dass sich die Akzeptanz für KI-generierte Videos in den kommenden Jahren ändern wird. Die Technologie entwickelt sich schnell und die Ergebnisse verbessern sich stetig, was die Nutzerakzeptanz erhöhen wird.
Quelle: https://www.wissensmanagement.net/magazin/newsartikel/die_zukunft_des_digitalen_lernens_messetrends_aus_den_usa.html?no_cache=1