Beitrag von Emine Yilmaz
Lange Zeit galt Remote Work eher als Hürde, wenn es um die effektive Zusammenarbeit unter Kollegen ging. Umso überraschender sind die aktuellen Zahlen der Arbeitsmarktstudie des Personaldienstleisters Robert Half zu den Folgen von Remote Work: Rund jede dritte Führungskraft (34 %) in Deutschland stellt fest, dass sich die Kollegen im Team besser unterstützen. Für 33 % der Befragten zeichnet sich Remote Work vor allem durch die gute Zusammenarbeit unter den aktuellen Bedingungen aus. 29 % sehen darüber hinaus, dass die Mitarbeiter nach wie vor eine positive Einstellung gegenüber ihrer Arbeit haben.
„Die Zahlen machen deutlich, dass der Großteil der Unternehmen in der Lage ist, mit der neuen Situation umzugehen. Zum einen digitalisieren sich Firmen zunehmend, zum anderen haben sich Mitarbeiter schnell an die neue Situation gewöhnt und ihre Arbeitsweisen angepasst. Die Teams unterstützen sich gegenseitig bei allen Herausforderungen, die Remote Work mit sich bringt. Davon profitieren letztlich auch die Unternehmen, die so besser durch die Krisenzeit kommen“, sagt Emine Yilmaz, Vice President Permanent Brands bei Robert Half.
Hybride Teams sind in Krisenzeiten agiler
Die Arbeitsmarktstudie zeigt außerdem, dass sich hybride Arbeit in Krisenzeiten offenbar bewährt: Der größte Vorteil ist laut der befragten Führungskräfte die Agilität der Teams (33 %). Einige Personalverantwortliche gehen ferner davon aus, dass hybride Arbeitsweisen ihrer Teams die Geschäftskontinuität sichern (29 %). Auch die Bindung wichtiger Mitarbeiter mit Schlüsselqualifikationen gelingt durch Remote Work nach Meinung der Befragten besser (28 %). Die Mitarbeiter selbst profitieren laut der Führungskräfte zudem von einer besseren Work-Life-Balance und einer höheren Flexibilität, weil sie ortsunabhängig arbeiten und ihre Arbeitszeit besser einteilen können (28 %).
Remote Work erschwert Suche nach neuen Kandidaten
Die Umfrageergebnisse zeigen allerdings auch, dass hybrides Arbeiten für Unternehmen nicht nur Vorteile bietet. Zu den größten Herausforderungen gehört nach Meinung jeder dritten Führungskraft (33 %) die Suche nach Mitarbeitern mit neuen Fähigkeiten. Ebenso viele finden es schwierig, das Wohlbefinden und die psychische Gesundheit der Mitarbeiter im Blick zu behalten. Darüber hinaus sehen sich 32 % mit höheren Kosten für zusätzliche Benefits wie technisches Equipment, Gesundheitsangebote oder die Kinderbetreuung konfrontiert.
Dennoch geht eine große Mehrheit der Manager (86 %) davon aus, dass sich hybride Arbeitsmodelle dauerhaft in der Arbeitswelt etablieren. „Hybrides Arbeiten und Remote Work sind wegweisend für die Zukunft. Wenn Unternehmen flexible Arbeitsmodelle umsetzen, sparen sie Kosten, sind interessanter für Fachkräfte und besser für globale Krisen wie die Corona-Pandemie gerüstet. Dazu fördert eine regelmäßig auf die Pandemie angepasste Präsenz im Büro den Teamzusammenhalt“, sagt Yilmaz.
Wichtig für den Erfolg hybrider Arbeitsmodelle sei allerdings, dass für jeden Mitarbeiter individuelle Lösungen gefunden werden: „Wer als Führungskraft die Bedürfnisse der Mitarbeiter missachtet, riskiert im schlimmsten Fall gesundheitliche Schäden aufgrund von sozialer Isolation, zu wenig Unterstützung bei Problemen oder einer zu hohen Arbeitsbelastung. Ein enger und direkter Austausch mit den Kollegen im Home-Office hilft, Warnsignale frühzeitig zu erkennen und sofort gegensteuern zu können“, betont Yilmaz.
Quelle: https://www.wissensmanagement.net/magazin/newsartikel/ein_jahr_home_office_manager_
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