Plan-Ist-Vergleich: Wissen über Geschäftszahlen als Basis für den Unternehmenserfolg

Fachbeitrag von Christoph Buluschek

Wer erstellt regelmäßig Pläne für die Unternehmensziele? Wer weiß ganz genau, wie das eigene Unternehmen hinsichtlich der gesteckten Ziele steht? Wenn die Antwort in Richtung „Ich mache das manchmal“ oder „Ich weiß das so ungefähr“ geht, lassen sich Unternehmen viel Potenzial entgehen.

Bildquelle: (C) Mohamed Hassan / Pixabay

Kennen sie nämlich die Unternehmensdaten und nutzen diese auf einfache Art und Weise als Grundlage für ihre Planungen, können sie:

  • die Zielerreichung im laufenden Geschäftsjahr sichern. Sie kennen immer den aktuellen Stand und können rechtzeitig gegensteuern, wenn sie hinter ihrem Plan zurückbleiben.
  • zielgenaue Entscheidungen treffen. Sie schätzen realistisch ein, wie sich geschäftliche Maßnahmen, Neuinvestitionen und Marktveränderungen auf Ihr Geschäft auswirken.
  •  sich vor den Folgen von Marktrisiken und Krisen schützen. Sie sind besser auf solche Situationen vorbereitet und ergreifen schnell die richtigen Maßnahmen.

Wo finden Unternehmen die dafür benötigten Informationen?  

Ganz einfach: in der Buchführung. Kleine und mittlere Unternehmen haben also bereits viele wichtige Daten vorliegen. Mit einer professionellen Rechnungswesen-Software lassen sich daraus verlässliche Analysen und Planungen erstellen. Diese wiederum bilden die Basis für zukünftige Entscheidungen.

Das Potenzial der eigenen Zahlen sollten sich Unternehmen nicht entgehen lassen. Vor allem nicht in Situationen, wenn sich Kosten erhöhen und der Absatz nachlässt. Ist das Betriebsziel noch erreichbar? Und wenn nicht, was muss ein Unternehmen tun, um wieder auf Kurs zu kommen?

Plan-Ist-Vergleich: die Orientierungshilfe

Pläne zu erstellen ist nur die eine Seite der Medaille. Deren Ergebnisse im Blick zu behalten, ist die andere. Dafür eignet sich der Plan-Ist-Vergleich hervorragend – auch als Einsteigertool.

Die Methode basiert auf bereits vorliegenden Daten der betriebswirtschaftlichen Auswertung (BWA). Diese Ist-Zahlen gleichen Unternehmen regelmäßig mit zuvor definierten Plan-Werten ab. So erhalten sie mit geringem Aufwand eine verlässliche Auskunft darüber, wo sie hinsichtlich ihres Ziels stehen und ob Gegenmaßnahmen nötig sind.

So funktioniert der Plan-Ist-Vergleich

  1. Plan erstellen: Nehmen wir an, der Geschäftsführer eines Unternehmens hat seine Plan-Zahlen analysiert. Dabei hat er herausgefunden, dass sich die angekündigten Kostenerhöhungen negativ auf sein Betriebsergebnis auswirken werden. Um die Situation wieder zu verbessern, entscheidet er sich, die eigenen Preise zu erhöhen. Dadurch kann er den Umsatz steigern und die neuen Kosten abdecken – sofern der Absatz der gleiche bleibt.
  2. Monatswerte ableiten: Nun legt er die Plan-Werte in der Software auf monatlicher Ebene fest. Als Basis nutzt er die BWA-Daten aus dem Vorjahr und erhöht die Werte von Umsatzerlös und Materialkosten entsprechend.
  3. Ist-Stand regelmäßig prüfen: Jeden Monat gleicht die Buchhaltung Plan- und Ist-Werte der definierten Kennzahlen miteinander ab. Stellt sie fest, dass Plan-Werte und die tatsächlichen Zahlen voneinander abweichen, muss genauer hingesehen werden.
  4. Gründe für Abweichung herausfinden: Sind die Ist-Werte besser als die Plan-Werte, ist das eine erfreuliche Sache. Sind sie allerdings schlechter, muss die Geschäftsführung den Plan prüfen, anpassen und neue Maßnahmen entwickeln.
  5. Passende Maßnahmen entwickeln: Nehmen wir für unser Beispiel an, dass aufgrund der Preiserhöhung der Absatz zurückgegangen ist und das Betriebsziel in Gefahr ist. Nun kann der Geschäftsführer mithilfe von Szenarien herausfinden, wie sich verschiedene Gegenmaßnahmen auswirken können. Wenn er den Markt gut kennt und abschätzen kann, ob die Situation nur vorrübergehend ist, kann eine Übergangsfinanzierung eine mögliche Lösung sein. 
  6. Maßnahmen umsetzen: Wird die geplante Maßnahme umgesetzt, muss diese wieder monatlich überprüft werden. Für unser Beispiel-Unternehmen geht die Rechnung im wahrsten Sinne des Wortes auf: Bei der nächsten Auswertung stimmen Plan- und Ist-Werte überein. Dennoch behält der Geschäftsführer die Zahlen mithilfe der Auswertung immer im Blick. Denn mit diesem Wissen kann er das Unternehmen sicher führen und schnell reagieren.   

Quelle: https://www.wissensmanagement.net/themen/artikel/artikel/plan_ist_vergleich_wissen_ueber_
geschaeftszahlen_als_basis_fuer_den_unternehmenserfolg.html?no_cache=1

Posted on Jun - 8 - 2023 customer-knowledge-management

Die vier Säulen einer erfolgreichen KI-Strategie

Fachbeitrag von Florian Lauck-Wunderlich

Künstliche Intelligenz weckt in vielen Unternehmen enorme Erwartungen. Um aber nicht nur „irgendwas mit KI“ zu machen, sondern die Zukunftstechnologie zielgerichtet für den Unternehmenserfolg einzusetzen, brauchen sie eine KI-Strategie.

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Von der Verwendung des Begriffs „KI“ als Schlagwort und der Hoffnung auf eine Verbesserung von Produkten und Services bis zum erfolgreichen Einsatz der Zukunftstechnologie in sinnvollen Implementierungen durchlaufen Unternehmen in der Regel eine Entwicklung. Eine KI-Strategie ist Voraussetzung, diese Entwicklung zu beschleunigen und den vollen Nutzen aus KI zu ziehen.

Nach Erfahrung […] beruht eine KI-Strategie auf vier Säulen, die das C-Level-Management aufbauen, stärken und orchestrieren muss:

  1. Anwendungsfälle: KI ist kein Selbstzweck und trägt erst dann zum Unternehmenserfolg bei, wenn sie im richtigen Kontext eingesetzt wird. Die wichtigste Voraussetzung dafür ist die kontinuierliche Identifizierung strategischer Anwendungsfälle – schließlich sollen sich die KI-Aktivitäten nicht nur auf einige Pilotprojekte beschränken, sondern Prozesse, Produkte und Dienstleistungen immer weiter verbessern. Dafür muss KI fest in die Betriebsmodelle und damit verbundenen Abläufe integriert werden, insbesondere in die Produkt- und Service-Lebenszyklen. Ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess hilft, stetig neue Anwendungsfälle zu identifizieren, die dann bewertet und priorisiert werden – unter anderem nach Nutzen, Kosten und Machbarkeit.
  2. Mitarbeiter: KI ist kein reines Technologiethema, denn die Entwicklung und der Einsatz einer verantwortungsvollen KI erfordert neue Fähigkeiten und Spezialisten. Die Aufgabe von KI-Experten ist indes nicht allein, eine KI zu entwickeln und zu trainieren, sondern den Menschen auch zu erklären, wie sie funktioniert und wie sie sich auf den Arbeitsalltag und die Gesellschaft auswirkt. Mitarbeiter müssen den Nutzen von KI-Systemen für ihre Tätigkeiten und den Unternehmenserfolg kennen, damit sie die neuen Tools annehmen und deren Empfehlungen vertrauen. Diese Transformations- und Veränderungsprozesse brauchen Zeit und gelingen nur in enger Zusammenarbeit mit der Personalabteilung.
  3. Daten: Ohne Daten keine KI – so lautet die einfache Wahrheit. Für jeden Anwendungsfall müssen Unternehmen klären, ob sie über die zur Umsetzung benötigten Daten verfügen oder sich diese beschaffen lassen. Mit den wachsenden Datenmengen steigen jedoch die Anforderungen an das Datenmanagement und die Data Governance – beides Disziplinen, die bisher oft vernachlässigt wurden. Unternehmen brauchen einen strategischen Ansatz, um die Datenqualität zu steigern, Daten verfügbar zu halten und dort mit ausreichender Performance bereitzustellen, wo sie gebraucht werden. Dabei müssen sie Daten vor Missbrauch und Verlust schützen und Sorge tragen, dass regulatorische und gesetzliche Vorgaben wie die DSGVO eingehalten werden. Die Auswahl geeigneter Architekturen und Plattformen ist hier der Schlüssel.
  4. Center of Excellence: Mit einem Center of Excellence (CoE) lassen sich KI-Initiativen in Unternehmen schneller und erfolgreicher vorantreiben. Im CoE KI bündeln Unternehmen ihre KI-Kompetenzen, sodass qualifizierte und erfahrene Mitarbeiter in allen Unternehmensbereichen bei KI-Projekten unterstützen können. Sie helfen bei der Identifizierung von Anwendungsfällen, der Auswahl von Tools und Plattformen, der Entwicklung und dem Training von Algorithmen, beim Betrieb der Lösungen sowie beim Projektmanagement. Experten bringen Best Practices ein, wissen, was funktioniert, und wo Stolperfallen lauern. Zugleich trägt das CoE dazu bei, KI-Talente im Unternehmen zu entdecken und weiterzuentwickeln – immerhin sind KI-Spezialisten rar und im freien Markt nur schwer zu gewinnen.

„KI hat das Hype-Stadium längst verlassen und sich in unzähligen Anwendungsfällen bewährt“, betont Florian Lauck-Wunderlich, […] . „Es ist deshalb höchste Zeit, dass Unternehmen das Thema koordiniert angehen und ihre Ressourcen nicht länger in unzähligen, unabhängig voneinander laufenden Projekten und Initiativen vergeuden. Eine KI-Strategie hilft, alle Aktivitäten in geordnete Bahnen zu lenken und KI zielgerichtet für den langfristigen Unternehmenserfolg einzusetzen.“

Quelle: https://www.wissensmanagement.net/themen/artikel/artikel/die_vier_saeulen_einer_
erfolgreichen_ki_strategie.html

Posted on Dez - 10 - 2022 customer-knowledge-management