Best Practices: Datenmanagement

Praxisbeitrag von Frédéric Baroin 

Mobile Datenerfassung für die Flotte: Wie digitales Reifenmanagement den Fuhrpark nachhaltig voranbringt

Flottenverantwortliche stehen in der Pflicht, ihre Fuhrparks wirtschaftlich zu halten. Doch Fachkräftemangel, steigende Preise und EU-Verordnungen zur Reduktion von CO2-Emissionen stellen sie vor immense Herausforderungen. Dabei profitieren Unternehmen bei einer Umstellung ihrer Fahrzeugflotten auf batterieelektrische Fahrzeuge bis 2025 von Förderungen seitens des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV). Ein digitales Reifenmanagement kann helfen, diese Umstellung zu meistern und unterstützt auch bei weiteren Aufgaben: Mit einer mobilen Datenerkennungssoftware lassen sich Reifen- und Fahrzeugdaten erheben und auswerten, Wartungen optimieren, präzisere Reifenzustandsprognosen erstellen und dadurch sowohl Emissionen als auch Ressourcen einsparen. Über Smartphones nutzbar und somit vollkommen mobil, wirkt sich ein KI-gestütztes und datenbasiertes Reifen-Audit positiv auf Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit der Flotten aus.

Bildquelle: (C) AlLes / Pixabay

CO2-Emissionen sind seit jeher eine Begleiterscheinung der Transportbranche. Weltweit verursachen LKW, Transporter und Co. durchschnittlich 20 Prozent der Emissionen pro Jahr. Die deutsche Bundesregierung hat sich daher das Ziel gesetzt, den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid im Verkehrssektor bis 2023 im Vergleich zu 1990 zu halbieren. Dabei helfen soll auch die seit Januar 2022 geltende Taxonomieverordnung der EU, die die Offenlegung nachhaltiger Investitionen beinhaltet. Auch Unternehmen sind von nun an gefordert, regelmäßig einen Nachhaltigkeitsbericht zu veröffentlichen, um ihre Bemühungen nachzuweisen. Die digitale Erhebung und Auswertung von Reifen- und Fahrzeugdaten leistet hier wertvolle Unterstützung und bietet den Unternehmen zahlreiche Vorteile.

Mobile und verlässliche Datenerfassung

Reifeninspektionen gestalten sich für Techniker:innen noch sehr komplex, da sie im Rahmen ihrer täglichen Arbeit diverse Aufgaben ausführen, die eine Datenerfassung beinhalten und unterschiedliche Geräte erfordern. Darunter fallen nicht nur die Inspektion per se, sondern auch Wartung und Verwaltung des Reifenbestands. Eine digitale Reifenanalyse kann Flottenverantwortliche und ihre Mitarbeitenden bei diesen verschiedensten Aufgaben unterstützten: von der Flankenablesung der Reifenkenndaten über das Scannen von Nummernschildern bis hin zum Messen der Reifenprofiltiefe. Bei der Datenerfassung können vor allem Anwendungen unterstützen, die durch eine Kombination aus Computer Vision und KI millimetergenau messen. Als Software Development Kit integrieren Unternehmen eine solche Anwendung bequem in bereits bestehende Betriebssysteme. Über gängige, mobile Endgeräte wie Smartphone oder Tablet und deren Kamera sind Mitarbeitende in der Lage, die Reifen schnell und einfach zu scannen. Die Daten leitet die Anwendung weiter an das angeschlossene Kernsystem des Unternehmens. Es bedarf dabei keiner weiteren Hardware. So sparen sich Unternehmen die Anschaffung und Installation von teurem und unflexiblem Equipment. Alle Daten liegen jederzeit für alle Mitarbeitenden verfügbar im System vor. Dabei unterstützt die Software Unternehmen in verschiedenen Bereichen.

CO2-Emissionen und Kraftstoffverbrauch reduzieren

Eine regelmäßige Kontrolle der Reifen des Fuhrparks gehört zur Routine von Flottenmanager:innen und Techniker:innen. Denn zu wenig Luftdruck auf den Reifen verursacht während der Fahrt mehr Reibung auf dem Asphalt. Die Folge ist ein erhöhter Kraftstoffverbrauch und damit einhergehend ein unnötig hoher Ausstoß von Kohlenstoffdioxid. Mit einer mobilen Datenerfassungssoftware sind Flottenverantwortliche und Techniker:innen in der Lage, eigenständig und regelmäßig Reifen-Audits durchzuführen, um etwaige Schwachstellen zu beheben, Reifenrückrufe zu verwalten oder nicht mehr taugliche Reifen direkt auszutauschen. Dies erhöht nicht nur die Fahrsicherheit auf der Straße, sondern wirkt auch dem Ausstoß von CO2 entgegen.

Kosten senken

Ist zu wenig Luftdruck auf den Reifen, nutzt sich zudem deren Profil schneller ab. Auch die geringe Profiltiefe stellt nicht nur ein Sicherheitsrisiko dar, sondern lässt – ebenso wie der geringe Luftdruck an sich – den Kraftstoffverbrauch steigen, da der Rollwiderstand der Reifen durch ein abgefahrenes Profil steigt. Fuhrparkverantwortliche werden diesem Problem Herr, indem sie die engmaschige Kontrolle der Reifenprofiltiefe durchführen. Diese wird umso wichtiger, betrachtet man die fortschreitende Elektrifizierung der Fuhrparks. Da bei E-Autos die Reifen um 30 Prozent schneller verschleißen, müssen Flottenverantwortliche sie nicht nur häufiger wechseln lassen, Spezialreifen dafür sind auch wesentlich kostenintensiver. Werden die Reifen nicht gut gewartet, erhöht sich neben den Zusatzkosten auch die Unfallgefahr deutlich. Den richtigen Zeitpunkt für den Reifenwechsel zu kennen und für eine optimale Wartung zu sorgen, wird zukünftig also immer wichtiger. Die mobile Datenerfassungstechnologie leistet hier wertvolle Unterstützung, da sie 3D-Messungen der Reifenprofile vornimmt und so exakte Ergebnisse liefert.

Kosteneinsparungen durch eigenständige Reifeninspektion

Um einen Überblick über notwendige Reifenservices zu erhalten und einen Preis- und Leistungsvergleich durchzuführen, könnten Flottenverantwortliche die Wartung der Reifen nicht nur an die bisherigen Händler geben, sondern auch dritte, unabhängige Dienstleister beauftragen. Das kostet allerdings nicht nur Zeit, sondern auch Geld. Mit Hilfe einer mobilen Datenerkennungssoftware sind Unternehmen in der Lage, eine Inspektion der Reifen selbst in die Hand zu nehmen. Durch das einfache Scannen der Reifenflanken werden Informationen zur Identifizierung der Reifen an das angeschlossene Backend-System weitergeleitet – frei wählbar über WLAN, Bluetooth oder eine Programmierschnittstelle (Application Programming Interface, kurz: API). Die Daten zum Reifenzustand – wie etwa Profiltiefe, Luftdruck, Porosität und dergleichen – lassen sich dann bequem dem jeweiligen Reifensatz und Fahrzeug im Fuhrpark zuordnen. So vereinfacht die Digitalisierung die Dokumentation im Flottenmanagement und führt somit zu mehr Transparenz.

Zuverlässigere, weil standardisierte Checks

Bei manuell durchgeführten Reifeninspektionen können Fehler auftreten, die mitunter nicht nur Sicherheitsrisiken bergen, sondern auch Kosten verursachen. Die Standardisierung des Reifenchecks durch eine digitale und mobile Reifenanalyse steigert die Qualität des Prozesses und verringert die Fehlerquote deutlich. So können Flottenverantwortliche beispielsweise kostspieligen Verstößen aufgrund des Reifenzustandes besser verbeugen – ein großer Vorteil, wenn man bedenkt, dass diese Bußgelder oft zu den häufigsten Ausgaben außerhalb des Betriebs zählen. Durch die digitale Reifenwartung erhalten zudem alle Mitarbeitenden Zugriff auf die entstehenden Daten – bequem und schnell verfügbar im angeschlossenen System. Als Folge entfallen ineffiziente papierbasierte Prozesse. Die gesammelten Daten bleiben digital stets abrufbar, sodass Flottenverantwortliche die Informationen für zukünftige Inspektionen nutzen und so ihre Vorgänge stetig optimieren können.

Mehr Effizienz in den Arbeitsprozessen

Der Einsatz einer digitalen Reifenanalyse unterstützt Flottenverantwortliche nicht nur dabei, ihr Reifenmanagement effizienter zu gestalten. Smarte Tools wie eine Datenerfassungssoftware sorgen durch die vereinfachte Ablesung zusätzlich für schnellere Arbeitsprozesse. Sie befähigen Mitarbeitende, die Reifen selbstständig zu kontrollieren -unabhängig davon, ob sie darin ausgebildet beziehungsweise geübt sind oder nicht. Das heißt, durch die Software sind ungelerntes Personal, Studierende und Aushilfen gleichermaßen in der Lage, bestimmte Tätigkeiten im Inspektionsablauf zu übernehmen. So entfallen die Kosten – und der Zeitaufwand – für eine spezielle Schulung in diesem Bereich und Unternehmen können dem Fachkräftemangel ein Stück weit entgegenwirken. Zusätzlich verschaffen die eingespeisten Daten den Flottenverantwortlichen einen 360°-Überblick über die Reifen aller Fahrzeuge im Fuhrpark. Auf Basis der hinterlegten Informationen und der damit einhergehenden Wartungsoptimierung erhöhen Unternehmen die Langlebigkeit der Reifen ihrer Flotte, was zugleich wirtschaftlich Vorteile bringt und den ökologischen Fußabdruck verringert.

Zukunftssicheres Reifenmanagement

Das Digitalisieren ihres Reifenmanagements befähigt Fuhrparkverantwortliche und Techniker:innen, auf Basis erhobener Daten und besserer Datenqualität durch selbstständige Untersuchung der Reifen, zu schnellem und effizientem Handeln. Vor allem die frühzeitige Erkennung eventueller Reifenschäden mittels einer digitalen Reifenanalyse bringt erhebliche finanzielle Vorteile, da Reifeninspektionen nach dem Kraftstoff die zweithöchste Ausgabe für Unternehmen darstellen. Zudem vereinfacht die Einspeisung der Reifeninformationen in das Backend-System des Unternehmens nicht nur den Wartungsvorgang per se, sondern auch die Handhabe der Daten. Das digitale Reifenmanagement unterstützt Flottenverantwortliche einerseits bei der Planung und Durchführung der Inspektionen und wirkt sich andererseits auch positiv auf den Rohstoffverbrauch aus. Denn je häufiger eine Rundumerneuerung der Reifen selbst möglich ist, desto seltener müssen Flottenverantwortliche Neureifen anfordern. Zu guter Letzt verringern sich auch die CO2-Emissionen, da LKW, Transporter und Co. weniger Kraftstoff verbrauchen, wenn sie mit geprüften Reifen auf dem Asphalt unterwegs sind.

Quelle: https://www.wissensmanagement.net/themen/artikel/artikel/mobile_datenerfassung_
fuer_die_flotte_wie_digitales_reifenmanagement_den_fuhrpark_nachhaltig_voranb.html?no_cache=1

Posted on Jan - 12 - 2024 customer-knowledge-management

Fünf Jahre DSGVO: Unternehmen sind weiterhin verunsichert

Die europäische Datenschutz-Grundverordnung hemmt in großen Teilen der deutschen Wirtschaft Innovationen und wird als Hindernis für Wachstum und Wohlstand in der digitalen Welt wahrgenommen. 6 von 10 Unternehmen (62 Prozent) zögern bei der Datennutzung, weil sie Angst haben, gegen den Datenschutz zu verstoßen. Fast ebenso viele (60 Prozent) haben schon einmal Pläne für Innovationen gestoppt, weil datenschutzrechtliche Vorgaben oder Unsicherheiten sie dazu gezwungen haben. Dabei gibt jedes fünfte Unternehmen (22 Prozent) an, dass dies schon häufig der Fall war, bei 24 Prozent mehrfach und bei 14 Prozent bislang einmal.

Die Verordnung gilt seit dem 25. Mai 2018. Grundlage der Zahlen ist eine repräsentative Umfrage unter 602 Unternehmen ab 20 Beschäftigten aus allen Branchen. „Ein einheitliches Datenschutzrecht für die ganze EU war und ist ein großartiges Projekt für die Bürgerinnen und Bürger ebenso wie für die EU als Wirtschaftsraum. Nach fünf Jahren Datenschutz-Grundverordnung muss man allerdings festhalten: Die DSGVO hat ihr Versprechen, für europaweit einheitliche, verständliche und praxistaugliche Datenschutz-Regeln zu sorgen, nicht eingelöst. Stattdessen führt die von jeder nationalen und regionalen Aufsicht eigenständige Interpretation der Regeln zu Rechtsunsicherheit. Viele Unternehmen verzichten deshalb auf die Entwicklung neuer Technologien und Dienste – oder verlagern ihre Projekte ins Ausland. Das zeigt sich nicht zuletzt an Verboten für innovative Technologien wie ChatGPT in einzelnen EU-Mitgliedstaaten, die für massive Verunsicherung sorgen“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg.


So glauben 58 Prozent der Unternehmen, dass Deutschland Chancen für Wachstum und Wohlstand verschenkt, weil zu oft auf Datennutzung verzichtet wird. 63 Prozent sagen, dass durch strenge Regeln innovative datengetriebene Geschäftsmodelle in Deutschland erstickt oder aus dem Land vertrieben werden. „Datenschutz ist in unserer digitalen Welt extrem wichtig. Aktuell erleben wir aber eine lähmende Angst vor Fehlern und eine einseitige Abwägung zwischen Datenschutz und Mehrwerten der Datennutzung“, so Berg. Das gelte zum Beispiel für länderübergreifende Kooperationsprojekte und die medizinische Forschung, aber auch für die Digitalisierung des Gesundheitswesens oder der Verwaltung. Insbesondere kleinen und mittelständischen Unternehmen fehle es zudem an praxistauglichen Hilfestellungen, um in der Datenökonomie innovative Geschäftsideen umsetzen und wachsen zu können. „Die vorhandenen Spielräume der DSGVO werden in Deutschland kaum genutzt“, sagt Berg. „Wir müssen Datenverarbeitungen als Chance verstehen, nicht immer nur als Risiko. Wenn wir fünf Jahre so weitermachen wie zuletzt, schwächen wir unsere Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit.“

Quelle: https://www.wissensmanagement.net/magazin/newsartikel/fuenf_jahre_dsgvo_
unternehmen_sind_weiterhin_verunsichert.html?no_cache=1

Posted on Dez - 17 - 2023 customer-knowledge-management

Wissen über Gen Z – Anforderungen an den Arbeitsmarkt

Generation Balance: Welche Erwartungen hat die Gen Z an ihren Job?

Laut einer aktuellen Befragung der IU Internationalen Hochschule (IU) will die Generation Z vor allem eines: ein gesundes Gleichgewicht. 82,1 Prozent der Befragten geben an, dass ihnen der Job zwar wichtig ist, sie aber viel Wert auf eine gesunde Work-Life-Balance legen. Nur für 9,5 Prozent ist die Karriere wichtiger als das Privatleben.

Bildquelle: (C) RosZie / Pixabay

„Junge Leute haben ein hohes Bewusstsein für ihre eigenen Bedürfnisse. Dies ist keineswegs ein Ausdruck von mangelnder Leistungsbereitschaft, sondern ein Versuch, nachhaltig mit ihren physischen und mentalen Kräften zu haushalten“, erklärt Prof. Dr. Anastasia Hermann, Professorin für Personalmanagement und Prorektorin Qualität der Lehre an der IU Internationalen Hochschule.

Für die Erhebung befragte die IU, die mit 100.000 Studierenden die größte Hochschule Deutschlands ist, 475 IU-Studierende im Alter zwischen 18 und 26 Jahren. Die Befragung wurde vom 15. bis 22. Mai 2023 durchgeführt.

Bei der Frage zum Sinn im Job steht laut der Befragung ein ausgewogenes Verhältnis im Vordergrund: 81,5 Prozent möchten eine Tätigkeit mit Sinn und Mehrwert – aber nur, wenn auch das Gehalt angemessen ist. Nur für knapp 12 Prozent ist der Mehrwert der Beschäftigung wichtiger als das Entgelt. Und für gerade mal 6,5 Prozent ist ein hohes Gehalt wichtiger als Sinn und Mehrwert eines Jobs.

Wichtiger als das Gehalt: Flexible Arbeitsbedingungen

Das Gehalt bleibt auch für die Gen Z ein wichtiges Thema – wird aber nur von einer knappen Mehrheit (56,2 Prozent) unter die Top-5 der wichtigsten Aspekte im Job gerankt, wenn es um die Frage geht, was an einer Arbeitsstelle grundsätzlich wichtig ist.

Wichtiger als das Gehalt ist den Befragten die Flexibilität: Zum Beispiel sind Homeoffice und flexible Arbeitszeiten für 62,9 Prozent von größter Bedeutung. „Flexible Arbeitsbedingungen“ ist dabei die mit Abstand am häufigsten gewünschte Arbeitsplatzeigenschaft. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf (47,6 Prozent) ist auf dem dritten Platz gerankt, dicht gefolgt von Anerkennung/Wertschätzung/Lob (43,8 Prozent), Interesse am Aufgabengebiet (41,1 Prozent) und einem sicheren Arbeitsplatz (40,6 Prozent). Klassische Employer Branding-Themen, wie das Bewusstsein für gesellschaftlich relevante Themen (9,9 Prozent), Zusatzangebote (8,0 Prozent) oder die Bekanntheit des Unternehmens (3,2 Prozent) sehen die künftigen Arbeitnehmenden eher als nebensächlich an.

„Die Arbeitswelt von heute ist komplex und von vielen, kaum zu vorhersagbaren Veränderungen geprägt. Berufe verändern sich, neue Kompetenzen müssen erlernt werden und das bleibt den Studierenden nicht verborgen und erklärt den hohen Stellenwert der Flexibilität“, sagt Hermann.

Studierende in guter Verhandlungsposition

Insgesamt finden die befragten Studierenden der IU, dass sie gut für den Arbeitsmarkt aufgestellt sind: Ein Viertel (25,7 Prozent) sieht sich in der Position, Forderungen zu stellen und 47,8 Prozent schätzen sich so ein, dass sie eine Auswahl an Jobs haben, sich aber Mühe bei der Bewerbung geben müssen. Lediglich rund 10 Prozent erwarten nach dem Abschluss Schwierigkeiten bei der Jobsuche. Sie gehen davon aus, viele Bewerbungen zu schreiben und sich sehr anstrengen zu müssen, um einen Job zu bekommen.

Langfristige Bindung statt schneller Wechsel

Knapp die Hälfte (44,2 Prozent) der Befragten wünscht sich etwas Langfristiges für den Job und möchte sich für mehrere Jahre oder sogar für immer ans Unternehmen binden. Die andere Hälfte macht das vom Unternehmen abhängig: 52 Prozent entscheiden je nach Job und Arbeitgeber. Der Einstiegsjob, bei dem man kurz beim Arbeitgeber bleibt, ist unter den Befragten der Gen Z sehr unbeliebt: Nicht einmal 1 Prozent möchte möglichst kurz im Unternehmen bleiben.

Vernünftige Wünsche und ein Bewusstsein für den eigenen Wert

Für Anastasia Hermann sind die Ergebnisse der Befragung nicht überraschend: „Die Generation Z wird gerne als verwöhnt dargestellt, will aber eigentlich nur das, was die Generationen vor ihr auch gerne gehabt hätten: ein erfülltes Leben. Dazu gehört heute ein gesundes Gleichgewicht zwischen Arbeit und Freizeit, aber auch ein hohes Maß an Flexibilität. Was die Gen Z von Millennials, Gen X und Baby Boomern unterscheidet: Sie kennen ihren eigenen Wert und treten entsprechend selbstbewusst auf.“

Über die Befragung
Für die Befragung „Erwartungen an den ersten Job“ der IU Internationalen Hochschule wurden im Zeitraum 15.05. bis 22.05.2023 insgesamt 475 Studierende aus dem IU-Fernstudium im Alter zwischen 18 und 26 Jahren befragt.

Quelle: https://www.wissensmanagement.net/magazin/newsartikel/generation_balance_
welche_erwartungen_hat_die_gen_z_an_ihren_job.html?no_cache=1

Posted on Nov - 29 - 2023 customer-knowledge-management

Künstliche Intelligenz zwischen Hype und Hysterie

Fachbeitrag von Jack Klaassen

Der Zugang zu generativen KI-Modellen für die breite Öffentlichkeit gleicht einem gesellschaftlichen Erdbeben, ja, beinahe dem Durchbruch der vielbeschworenen vierten industriellen Revolution. Ist die Künstliche Intelligenz damit die moderne Dampfmaschine, die zur damaligen Zeit tiefgreifende Veränderungen der Arbeitsweisen und sozialen Strukturen einläutete? Vielleicht. Aber eines ist mehr als deutlich: KI-Modelle wie ChatGPT haben das Potenzial, die Art und Weise, wie wir arbeiten und kommunizieren, für immer zu verändern.

Bildquelle: (C) MOMO36H10 HH / Mohamed Hassan / Pixabay

Gemessen an diesem digitalen Paukenschlag ist es wenig verwunderlich, dass ein breiter Diskurs über den Einsatz der Technologie nicht ausbleibt. Ein tieferer Blick in die Diskussion zeigt allerdings ein verzerrtes Bild – denn weder ist das Konzept neu, noch die Kritik daran. Es ist kaum zu glauben, aber das Konzept der Künstlichen Intelligenz existiert bereits seit den 1940er Jahren, wir reden also von Jahrzehnten der intensiven Forschung und Entwicklung. Und trotzdem scheint es, als würden wir immer noch auf einem Drahtseil balancieren, uns unsicher angesichts der Risiken und Chancen dieser Technologie fühlen. Zugegeben, seit dem Auftauchen der ersten primitiven Chatbots in den 1960er und 1970er Jahren haben das zunehmende Verständnis über die Funktionsweise von neuronalen Netzwerken sowie neue Ansätze wie das maschinelle Lernen und Deep Learning das Thema KI auf ein völlig neues Level gebracht. Das ist zweifellos beeindruckend und aufregend. Inmitten dieser technologischen Wunder und des rasanten Fortschritts gibt es aber zumindest eine Konstante: die Kritik daran. Prominente Stimmen wie die von Elon Musk bezeichnen die Künstliche Intelligenz schon seit vielen Jahren als unsere größte existenzielle Bedrohung und verlangen strenge Regeln für ihren Einsatz. Während diese Warnungen in vielen Ohren übertrieben und nach Panikmache klingen, sollten wir nicht vergessen, dass Kritiker wie Musk oder Stephen Hawking einen Punkt haben könnten. Die Frage ist, ob wir bereit sind, zuzuhören.

Wie wir aus der Vergangenheit wissen, liegt die potenzielle Gefahr einer neuen Technologie nicht in der Technologie selbst, sondern darin, wer sie wofür einsetzt. Es ist daher an uns, einen ausgewogenen gesellschaftlichen Diskurs zu führen, die moralischen Grundpfeiler für KI-Modelle festzulegen und eine passende Gesetzgebung zu entwerfen. Denn trotz aller Fortschritte der letzten Jahre kratzen wir aktuell lediglich an der Oberfläche von dem, was möglich ist. Zukünftig stehen den Modellen noch mehr Daten zur Verfügung und komplexere Technologien werden mit der wachsenden Rechenleistung von Computern völlig neue Einsatzbereiche eröffnen. Ob im medizinischen Sektor, bei intelligenten Energiesystemen, autonomen Fahrzeugen, komplexer Sprach- und Textverarbeitung oder automatisierten Fertigungsprozessen in der Industrie, um nur einige Beispiele zu nennen – KIs können unseren Alltag vollkommen verändern. Damit es sich dabei um positive Veränderungen handelt, müssen wir jetzt die Weichen stellen. Dabei sind Horrorszenarien und das Schüren von Ängsten sicherlich nicht angebracht, vielmehr geht es um den ethisch vertretbaren Weg, den wir alle gemeinsam mit den großen Chancen, die KIs uns bieten, gehen werden. Denn diese sind mehr als zahlreich.

Es ist eine spannende Zeit. Die Entwicklung von neuen Technologien ist in voller Fahrt und nimmt weiter Geschwindigkeit auf. Unser aller Aufgabe, und besonders die der Politik, ist es dabei, die richtige und ethische Strecke zu nehmen und das Ziel einer vielversprechenden Zukunft nicht aus dem Blick zu verlieren.

Quelle: https://www.wissensmanagement.net/themen/artikel/artikel/kuenstliche_
intelligenz_zwischen_hype_und_hysterie.html?no_cache=1

Posted on Nov - 12 - 2023 customer-knowledge-management

Was Wissen mit Nachhaltigkeit zu tun hat

Fachbeitrag von Peter Weidling

N+K+W=R! Alles klar? Zugegeben, auch mit Mathe-Leistungskurs lässt diese Gleichung einen erst einmal mit einem großen Fragezeichen zurück. Auch das Wühlen in den schulischen Erinnerungen bringt wenig und fördert lediglich das Bild des damaligen Lehrers und seinen Kommentar für knifflige Situationen hervor: Wissen ist Macht! Doch selten war das auf den englischen Philosophen Francis Bacon (1561-1626) zurückgehende Zitat treffender als bei obiger Gleichung. Denn die Lösung verspricht nicht nur einen Wissensvorsprung, sondern ermöglicht es Unternehmen, sich einen Wettbewerbsvorteil, im Idealfall gar ein Alleinstellungsmerkmal und damit Macht am Markt zu sichern.

Bildquelle: (C) Gerd Altmann / Pixabay

Wissen #1: N wie Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit ist omnipräsent, aus Unternehmenssicht weniger als Wettbewerbsvorteil und mehr als Kostenfaktor. Nachhaltigkeit kostet und das nicht zu knapp. Dazu der wachsende Druck der Stakeholder, die eine nachhaltige Unternehmensentwicklung immer lauter einfordern. So nähern sich viele Unternehmen dem Thema in erster Linie aus Imagegründen. Kosten und Zeitdruck verstellen ihnen die Sicht auf mögliche Wertschöpfungspotenziale. Um diese zu erkennen, hilft ein Blick auf Politik und Gesetzgebung. Hier zeichnen sich wirtschaftlich relevante Entwicklungen frühzeitig ab. Nimmt ein Unternehmen diese ernst und setzt sich aktiv mit ihnen auseinander, statt den Kopf aus Angst vor den Kosten in den Sand zu stecken, sind die nachhaltigen Potenziale greifbar nah.

Wie im Falle des Dienstleisters, der aufmerksam die jahrelangen Debatten um Fahrverbotszonen für Dieselfahrzeuge verfolgt hat. Ankündigungen in London, Paris oder Berlin haben ihm gezeigt, dass diese nicht auf Pkws beschränkt bleiben werden. So hat er früh begonnen, an Lösungen für die Belieferung seiner Kunden in Ballungsräumen zu tüfteln. Basierend auf den Erfahrungen mit seinem Paketdienstleister hat er ein Konzept mit Mikro-Hubs für seine Zwecke adaptiert. Er hat auf elektrische Lastenfahrräder gesetzt. Dank seiner Lernkurve beliefert er seine Kunden bereits heute schneller, zuverlässiger und wirtschaftlicher als die Diesel-Lkws betreibende Konkurrenz. Fazit: Mit Weitsicht Wertschöpfung ausgebaut! Und die Einführung von Umweltzonen? Für ihn die Chance, seinen Vorsprung weiter auszubauen.

Wissen #2: K wie Kunden

Mittlerweile ist Nachhaltigkeit auch jenseits der Bio-Supermärkte zu einem entscheidenden Kriterium für Kunden bei der Auswahl ihrer Anbieter geworden. Grund genug für Unternehmen, sich intensiver mit der Kombination aus nachhaltiger Entwicklung und Kundenwünschen zu beschäftigen. Um ein optimales, wirtschaftliches Ergebnis zu erzielen, ist es entscheidend, seine Kunden zu kennen. Wie stehen sie zum Thema Nachhaltigkeit (Durchdringung) und wie stark beeinflusst dies ihre Entscheidungsfindung (Motivation). Zur Beantwortung dieser Fragen können neben klassischen Kundenbefragungen auch Voice-of-Customer-Softwarelösungen eingesetzt werden. Letztere können in Echtzeit an jedem Kundenkontaktpunkt eine Kundenbeurteilung der Unternehmensleistung aufzeigen. Die Installation eines Kundenbeirats schafft darüber hinaus eine weitere Plattform zum Wissensaustausch und bindet die Kunden aktiv in die Unternehmensentwicklung ein.

Werden Durchdringung und Motivation der Kunden bewertet und gegeneinander abgetragen, lassen sich Kundencluster bilden. Diese reichen von den Unwissenden, die weder etwas mit dem Thema anfangen können noch wollen, bis zu den Vorreitern, die ihr komplettes Leben auf Nachhaltigkeit ausgerichtet haben. Mit diesem Wissen können Unternehmen sich, ihr Leistungsportfolio und auch ihren Kundenmix neu ausrichten und so Mehrwerte generieren. Dies gilt im B2C ebenso wie im B2B Bereich. So zum Beispiel bei dem Lieferanten, der seinem unwissenden Geschäftskunden nicht nur aktiv die gemäß Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz notwendigen Nachweise liefert, sondern ihn auch auf deren Notwendigkeit für ihn selbst hinweist. So erzeugt er bei seinem Kunden einen bisher unbekannten Bedarf. Mit dem entsprechenden Angebot im Gepäck kann er ihm auch direkt eine Lösung liefern. Kundenbegeisterung und Zusatzumsatz inklusive.

Wissen #3: W wie Wirtschaftlichkeit

Das Wissen über den eigenen Kundenmix lässt darüber hinaus auch Rückschlüsse auf den Status des eigenen Unternehmens und den bestehenden Handlungsdruck zu. Viele Vorreiter im Kundenkreis erhöhen den Druck, selbst zum Vorreiter zu werden. Zumindest, wenn diese Kunden auch morgen noch zum Kundenstamm gehören sollen. Im Rahmen der Ausrichtung des Unternehmens auf Nachhaltigkeit ist Glaubwürdigkeit das A und O. Das beginnt bei den Werten, zieht sich über Strategie, Prozesse, Organisation, Systeme bis zu den Mitarbeitern und gilt für alle Wertschöpfungsfunktionen. Sollen die Potenziale gehoben werden, müssen Administration, Vertrieb, Produktion und Service eng zusammenarbeiten. Dem Service kommt dabei eine bedeutende Rolle zu. Mögen attraktive Produkte sowie ein pfiffiger Vertrieb Kunden anziehen, der Service hält und bindet sie. Geschickt eingesetzt, ist er das Ohr am Puls des Marktes. Durch seinen Zugang zum Kunden können Impulse in das Unternehmen gegeben werden. Der Service wird so zum Transformationsmotor für die nachhaltige Entwicklung.

Vor allem im Dienstleistungsbereich hat eine glaubwürdige Positionierung das Zeug zum Alleinstellungsmerkmal. Servicequalität lässt sich erst im Nachgang zuverlässig beurteilen. Kunden sind unsicher und schließen vom Unternehmen auf die Leistungsfähigkeit des Service. Eine glaubwürdig nachhaltige Unternehmensführung gibt dem Kunden Sicherheit. Er hat das Gefühl, die richtige Entscheidung bei der Wahl des Anbieters getroffen zu haben. Er kauft schließlich bei den Guten und wer möchte nicht zu den Guten gehören!

Wissen #4: R wie Rendite

Dieser Effekt funktioniert im Übrigen auch bei anderen Stakeholdern wie Kreditinstituten oder Mitarbeitern. Ob bei der Frage nach günstigen Finanzierungskonditionen in Zeiten der Inflation oder bei der Suche nach Fachkräften folgt daraus ein nicht zu unterschätzender Wettbewerbsvorteil.

Fazit

Werden Nachhaltigkeit, Kundenbegeisterung und Wirtschaftlichkeit in Einklang gebracht, geht die Gleichung auf. Die Rendite ist da, die Nachhaltigkeit verliert den Schrecken als Kostentreiber und dem Service kommt eine entscheidende Rolle als Transformationsmotor zu. So lassen sich die positiven Effekte weiter verstärken und die Zukunft, nicht nur des Kundenservice, ist grün.

Die Basis für den Erfolg ist Glaubwürdigkeit. In Zeiten zunehmender Transparenz unternehmerischen Handelns wird Schönfärberei schnell aufgedeckt, geht als Greenwashing viral und wird häufig existenzgefährdend. Eine glaubwürdige, konsequent nachhaltige Unternehmensführung hingegen, hat das Zeug zum Alleinstellungsmerkmal. Das Motiv für die Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit sollte daher immer die Wertschöpfung sein. Denn es gibt sie, die Öko-Rendite. Und so fahren Sie sie ein!

Quelle: https://www.wissensmanagement.net/themen/artikel/artikel/was_wissen_mit_
nachhaltigkeit_zu_tun_hat.html?no_cache=1

Posted on Okt - 20 - 2023 customer-knowledge-management

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